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Ziele des Vorhabens
Trotz der mehr als 30 Jahre andauernden OK-Diskussion besteht in empirischer, rechtlicher, strategischer, technischer und sicherheitspolitischer Hinsicht ein hoher Forschungs- bzw. Anpassungsbedarf. Unter der Maßgabe, den Schutz der Gesellschaft vor den Gefahren der OK zu steigern, sucht das Forschungsprojekt diese Lücke zu schließen: Der interdisziplinäre Verbund setzt sich zum Ziel, die Strukturen krimineller Organisationen systematisch und umfassend zu analysieren, ihre Entwicklungsdynamiken und Wirkungsmechanismen zu ermitteln und das Verständnis von Organisierter Kriminalität zu erweitern.
Dafür werden die rechtlichen Instrumentarien zur Verfolgung von OK untersucht und bewertet sowie OK-Ermittlungskomplexe empirisch untersucht. Zudem werden auch moderne Ausprägungen der OK in Zusammenhang mit Wirtschaftskriminalität erforscht. Durch die Bewertung des Bedrohungspotentials der Organisierten Kriminalität in der Bundesrepublik sowie der Analyse der praktischen Verfahrensabläufe in OK-Verfahren können die Geeignetheit und Verhältnismäßigkeit der bislang ergriffenen Maßnahmen zu ihrer Bewältigung systematisch evaluiert werden, sodass den Erfordernissen einer dem Rechtsstaatsgebot verpflichteten Gesetzgebung und Strafverfolgung entsprochen werden kann. Schließlich sollen auch effektive IT-Tools zur besseren Nachvollziehbarkeit und Erkennbarkeit von OK-Strukturen im Internet - sowohl in frei erreichbaren (Clearnet) als auch in geschützten (Darknet) Räumen – entwickelt werden.
Das Gesamtprojekt basiert auf einer Kombination von Datenerhebung, Datenauswertung und Datengegenüberstellung in einem intra- und interdisziplinären Verbund aus dem rechtswissenschaftlichen, kriminologischen und technischen Bereich, der zudem Akteure aus der Strafverfolgungspraxis einbindet. Dadurch übt das Projekt durch seine komplexe Struktur eine Vorbildfunktion für die Durchführung von Folgestudien aus.